Hier stelle ich den Schützenpanzer Marder aus der Bundeswehr-Serie von Xingbao vor. Er war eines meiner ersten Modelle nach dem Wiedereinstieg in die Plastikklötzchenwelt.
Weil das Ding aber ein paar Schwachstellen hat, habe ich auch einiges daran modifiziert, worauf ich auch hinweise. Die Bilder zeigen alle den aktuellen Zustand, weil ich nicht alles nochmal zurückbauen wollte.
Von Bundeswehrfahrzeugen habe ich allerdings nicht sooo viel Ahnung, also wenn ich etwas falsches zum Original schreibe, dann ist das keine Absicht, nur Unwissenheit, und ihr dürft mich gerne korrigieren. Es müsste die Version 1A2 sein, die in den 80er Jahren zum Einsatz kam, und passt so gut zum Leopard 1. Die späteren Versionen haben einige Unterschiede. Mittlerweile wird der Marder ja vom Puma abgelöst, den es auch von Xingbao gibt.
Erstmal zum Bau: nervig! Bei meinem Set stimmte die Nummerierung der Tüten absolut nicht mit den Bauschritten der Anleitung überein. Also alles auf einem Haufen geschüttet und sortiert. In der Bauanleitung kann man manchmal das Dunkelgrün, Schwarz und dieses dunkle Perlgrau...irgendwas kaum unterscheiden. Also genau hinsehen.
Dann der erste Eindruck: es ist ein Marder! Also lag der Designer schonmal grundsätzlich richtig.
Natürlich sind keine Minifiguren dabei (zum Glück, die wären wohl eher scheußlich gewesen!). Ich habe die Figur nur zum Größenvergleich dazugestellt.
Es sind ein paar interessante Teile dabei, damit eignet sich das Set zum Ausschlachten. In Dunkelgrün gibt es z.B. 2x2 Turntable Tops...
...und zwei Technic-Gabelstaplerzinken. Hier sieht man auch die interessante Konstuktion der Rückspiegel mit Farbrollen.
Außerdem bekommt man schöne alte Hinges, die mit den Fingern, z.B. diese Teile, das waren früher Auto-Dächer. Dazu später mehr.
Das Laufwerk ist gefedert mit Einzelradaufhängung, das kennt man auch von anderen XB-Sets. Aus Technikteilen baut man einen Arm mit den Rollen, der mit einem Gummiring versehen wird. Einfach, aber funktioniert. Nur die Rollen...aber dazu später.
Das ganze Oberteil lässt sich in einem Stück abnehmen, so dass man gut die Motornachbildung sehen kann. Daneben gibt es einen Fahrerplatz, der mit bedruckten Teilen bestückt wird (sorry, etwas unscharf, die Kamera...)
Hinten können dann noch sechs Mann (oder Frau) sitzen, solange sie nicht zu hohe Kopfbedeckungen haben.
(wenn es denn nur brauchbare Bundeswehrfiguren gäbe... )
Jetzt kommen wir langsam zu den Problemstellen. Ganz allgemein fand ich, dass das Braun zu dominant ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine gelesen zu haben, dass die Bundeswehrfahrzeuge so getarnt sind, dass 40% der Oberfläche grün sind, 35% schwarz und 25% braun. Also mehr grüne Teile rein.
Die hinteren Seitenteile mit den Rücklichtern (abgerundete Trans-Red 1x2 Plates, gefällt mir!) sitzen nur an einem Technic-Pin und labbern dadurch herum.
Man kann es beheben, indem man für die hinteren Haltestangen 6er Bars benutzt statt wie vorgesehen 4er Bars. Dann klemmen die Teile fest und man hat Ruhe. Man kann dann trotzdem noch das Oberteil ohne Probleme abnehmen.
Die Fahrerluke wurde vom Designer sehr vereinfacht. Ich habe versucht, die etwas besser darzustellen. Funktional ist sie nicht, aber für mich reicht es.
Beim Original waren an der Seite Halterungen für Kettenteile. Dafür sind zwei mit XXX-bedruckte braune 1x8-Fliesen dabei...
Ich fand die scheußlich und habe unbedruckte dunkelgrüne 1x8 Fliesen benutzt und noch mit einer 1x8-Platte unterfüttert, bis mir etwas besseres einfällt.
Hier die Konstuktion der Seitenteile. Da wird mit einigen Hinges gearbeitet. Der untere Teil, also die Kettenabdeckung, wird mit den klassischen Hingeplates (die zwei Finger/drei Finger Geschichte) befestigt. Die Passung der Teile war aber eine Katastrophe. Nach einigem rumprobieren passten sechs von den zwölf Hinges so einigermaßen, zwei waren sehr labberig und vier waren so fest, dass sich die Finger verbogen. Da hat die Quali-Kontrolle sauber versagt. Wer noch ein paar schwarze Lego-Hinges übrig hat, bitte sehr, aber die sind ja mittlerweile recht rar und schon gebraucht grausam teuer.
Hier gibt es auch noch ein weiteres Problem: der vordere Teil der Verkleidung steht frei und die Wedge Plates sitzen nur auf einer 1x10 Platte. Da muss man sehen, eine möglichst gerade zu bekommen, sonst stehen die Verkleidungen ab.
Nochmal eine Detailansicht der Heckklappe. Es war ein neues, originalverpacktes Set. Man sieht die Kratzer...
Es scheint fast, als hätten sie gebrauchte Teile bedruckt. Mich persönlich stört es eigentlich gar nicht, gerade bei Militärfahrzeugen nehme ich auch gerne gebrauchte, matte Teile. Aber es sei mal erwähnt.
Noch eine Kleinigkeit: das obere und untere Bugteil haben keine Verbindung. Jedes mal, wenn man das Oberteil abgenommen hat, muss man etwas biegen und drücken, bis der Spalt wieder verschwindet. Geht, aber nervt etwas.
Und zum Schluss noch etwas, das mich fast wahnsinnig gemacht hat: die Räder!
Die Rollen bestehen jeweils aus zwei flachen 20er Zahnrädern, die mit 2er Achsen an einem Connector befestigt werden. Das ist sowieso nicht sehr stabil, aber weil die Achsen Untermaß haben, hält das gar nicht! Jedesmal, wenn man das Modell hochhebt oder auch nur scharf anguckt, fällt mindestens ein Rad ab. Ich habe die dunkelgrauen 2er Achsen gegen schwarze von Lego getauscht, jetzt hält es, zumindest fürs Display.
Wenn man den Marder motorisieren will, sollte man lieber 3er Achsen mit Stop benutzen, und außen nochmal einen Achsstopper anbringen. Oder man verwendet die 56902 Felgen und befestigt sie mit 3er Pins. Irgendwann werde ich mal versuchen, da Motoren reinzubauen, aber das hat momentan keine Priorität.
[Review] Xingbao XB-06051 - Schützenpanzer Marder
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- Dàxuéshēng (大学生) - Student
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Re: [Review] Xingbao XB-06051 - Schützenpanzer Marder
Danke für das tolle Review! Der Marder fehlt mir noch und sieht ganz gut aus auf den Fotos.
Ich hab aus der Bundeswehr Serie von Xingbao inzwischen den Leopard 2 A6, Puma, FlkPz Gepard und die Panzerhaubitze 2000. Die letzten beiden sind noch nicht aufgebaut.
Optisch sehen die alle ganz gut aus, aber der Bau ist teilweise ziemlich nervig und jedes mal wenn man die Modelle bewegt fällt was ab. Vor allem das Problem mit den Rädern kann ich voll und ganz bestätigen. Ist halt Xingbao Qualität, die Drucke sind zwar ganz gut aber die Teile lassen zum Teil wirklich zu wünschen übrig.
Auf der anderen Seite, stellt man den Leopard 2 von Xingbao neben den Leopard 2 A4 von Cobi, stinkt der Cobi optisch schon deutlich ab. Ist aber sehr viel angenehmer zu bauen...
Ich hab aus der Bundeswehr Serie von Xingbao inzwischen den Leopard 2 A6, Puma, FlkPz Gepard und die Panzerhaubitze 2000. Die letzten beiden sind noch nicht aufgebaut.
Optisch sehen die alle ganz gut aus, aber der Bau ist teilweise ziemlich nervig und jedes mal wenn man die Modelle bewegt fällt was ab. Vor allem das Problem mit den Rädern kann ich voll und ganz bestätigen. Ist halt Xingbao Qualität, die Drucke sind zwar ganz gut aber die Teile lassen zum Teil wirklich zu wünschen übrig.
Auf der anderen Seite, stellt man den Leopard 2 von Xingbao neben den Leopard 2 A4 von Cobi, stinkt der Cobi optisch schon deutlich ab. Ist aber sehr viel angenehmer zu bauen...